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Weil man über Kräuter und ihre Anwendung nie genug wissen kann: Auf dich warten ganz viele Hacks zum Thema Gewürze und Kräuter. Und wie du sie am besten anwendest.
Jedes Jahr setzen wir einem unserer Gewürze die Krone auf und küren es zum Gewürz des Jahres! 2024 ist es die Vanille geworden. Und das aus vielen guten Gründen, die wir dir in unserem Blog zeigen.
In einigen tropischen Regionen dieser Welt wachsen Orchideen, die zur Gattung Vanilla zählen. Insgesamt 120 Arten gibt es, doch 15 davon tragen besondere aromatische Kapseln, die schon seit vielen Jahrhunderten Menschen faszinieren.
Die Azteken und ihre Untergebenen waren es zuerst, später dann die in ihr Land eindringenden Spanier, die die Pflanze irgendwann nach Europa brachten. Anfangs war sie ganz exklusiv der spanischen Oberschicht vorenthalten. Erst am Anfang des 19. Jahrhunderts begannen die Niederländer und die Franzosen, sie auch zu kultivieren. Zweitere vor allem auf der Insel La Réunion, die damals Île Bourbon hieß (und bei diesem Namen klingelt es vermutlich schon bei einigen von euch!). Und die effizienzbegeisterten Deutschen schafften es 1874, synthetisches Vanillin herzustellen. Doch darum sollte es sich in diesem Beitrag nicht drehen – im Fokus steht für uns die echte Vanilleschote. Denn diese ist eines der wert- und kraftvollsten Gewürze, die wir kennen.
Ein unverwechselbarer Geschmack
Die noch unreifen Vanilleschoten werden kurz vor der Blüte geerntet und über mehrere Wochen getrocknet und fermentiert. Erst dann bekommen sie ihre ledrig-braune, glänzende Erscheinung und auch den charakteristischen Geschmack. Vanille hat ein komplexes Aroma, das zugleich süß und würzig ist. Dabei treten auch samtig-blumige Noten hervor, die ein bisschen an Honig erinnern. Es ist eine besondere Tiefe, die Vanille auszeichnet und das Gewürz daher bei Köch*innen auf der ganzen Welt populär macht – von der Spitzengastronomie bis zur backbegeisterten Oma.
Nicht nur süß, sondern auch herzhaft
Ganz klar: Denkt man an Vanille, fallen einem zuerst Süßspeisen ein. In Backrezepten zum Beispiel, spielt Vanille fast immer eine wichtige Rolle – allein schon in seiner Rolle als Bestandteil des Vanillezuckers. Neben Kuchen und Keksen sind es die Cremen, Puddings und Parfaits, die häufig vom Geschmack der Vanille getragen werden. Es ist eine vertraute Süße, die für Wohlfühlstimmung sorgt. Viel spannender ist jedoch der Einsatz in der herzhaften Küche, bei der du dich wirklich kreativ entfalten kannst. Besonders im mittelamerikanischen Raum, wo Vanille ja auch ihren Ursprung hatte, wird die vielfältige Schote wesentlich häufiger eingesetzt. Dort verleiht sie zum Beispiel Schweine- oder Hühnerfleischmarinaden eine angenehme Süße und Tiefe.
Was du auf jeden Fall ausprobieren solltest: Füge Vanille Cremesuppen und herzhaften Eintöpfen hinzu. Das feine Gewürz passt besonders gut zu süßlichem Gemüse, wie Karotten, Kürbis oder Linsen und sollte genügend Zeit haben, sich zu entfalten. Bei Tomatensaucen kann Vanille der Gegenpart sein, der die Säure der Tomaten harmonisch abrundet. Und auch in Beilagen macht sie gute Figur und verleiht Reis oder Quinoa eine spannende Note.
Eine Sache noch: Der Wiener Vanillerostbraten hat mit Vanille nichts zu tun, denn statt Vanille ist viel Knoblauch in ihm enthalten. Das liegt daran, dass zur Zeit seiner Erfindung Vanille sehr teuer war und man Knoblauch als „Vanille des kleinen Mannes“ bezeichnete. Wenn du sehr experimentierfreudig bist, kannst du’s aber natürlich einmal ausprobieren, dem Rostbraten echte Vanille hinzuzufügen – vielleicht wird das ja dein neues Lieblingsrezept.
Unsere liebsten Rezepte mit Vanille
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Ein wichtiger Player in der modernen Küche
Besonders in den letzten Jahren entstand weltweit ein Trend, mit Vanille zu experimentieren, um neue Geschmackskombinationen zu kreieren. Vanille kann etwa in Kombination mit scharfen Gewürzen wie Chili oder Pfeffer erstaunlich gut funktionieren und einen überraschenden Twist erzeugen. Auch in der Molekularküche findet Vanille ihren Platz, um komplexe, mehrschichtige Gerichte zu kreieren.
Und gut tut sie auch noch?
Um noch zusätzlichen Mehrwert von unserem Gewürz des Jahres mitzunehmen, haben wir in alle Richtungen recherchiert – und wurden fündig! So soll die Schote vor allem stimmungsaufhellend wirken, was wohl auch an ihrem süßen Geschmack liegt. Indem sie Stress und Angst reduziert, kann sie prinzipiell zu einer Besserung der geistigen Gesundheit beitragen. Außerdem enthält Vanille Antioxidantien, die dabei helfen können, freie Radikale zu bekämpfen – also instabile Atome oder Moleküle, die Zellschäden verursachen können. Ah ja, und eines noch: Der Vanille wird nicht zuletzt auch eine aphrodisierende Wirkung zugesprochen (was beim vor Knoblauch strotzenden Vanillebraten wahrscheinlich weniger zutrifft).
Wie man unschwer erkennen kann: Wir sind ganz schön verliebt in unser Gewürz des Jahres. Das liegt übrigens auch daran, dass die Vanilleschote so viel Power in sich trägt – so viel, dass man sie nicht nur einmal, sondern auch mehrfach verwenden kann: Kratze das Mark heraus, um etwa ein Dessert zu verfeinern. Lege die leere Schote dann in Zucker ein, um eigenen Vanillezucker herzustellen. Füge sie dann kochender Milch hinzu. Oder lege sie gleich in Öl ein. So holst du das meiste aus der Vanilleschote heraus. Für lange, lange Zeit!
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