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Weil man über Kräuter und ihre Anwendung nie genug wissen kann: Auf dich warten ganz viele Hacks zum Thema Gewürze und Kräuter. Und wie du sie am besten anwendest.
Den Geschmack zu intensivieren und damit die Zutaten auf ein neues Level zu heben, ist die wahre Kunst der Kulinarik. In vielen Gewürzen und Kräutern verbirgt sich eine Fülle von natürlichen Aromen, die für den großen Mmmmh-Effekt sorgen.
Die herzhafte Wohlfühlküche erfordert einen vollmundigen, tiefergehenden Geschmack. Dafür verantwortlich ist vor allem eine gute Wahl hervorragender Kräuter und Gewürze. Hier lernst du mehr über die Superstars der intensiv-aromatischen Gewürze und ihre Anwendung. Was sie alle gemeinsam haben: Sie erfüllen den Raum mit ihrem Duft, haben einen unverwechselbaren Eigengeschmack und tun dem Körper gut.
Diese Anwendungstipps widmen sich folgenden Gewürzen:
- Paprika
- Neugewürz
- Pfeffer
- Knoblauch
- Kümmel
- Rosmarin
- Curcuma
- Majoran
- Oregano
- Lorbeerblatt
- Wacholderbeeren
Weil herzhaft von „Herz“ kommt
Im Englischen gibt es den Begriff „comfort food“ – und der trifft’s eigentlich ganz gut: Essen zum Wohlfühlen. Um genau das zu bekommen, muss man nicht nur hochqualitative Zutaten verwenden, sondern auch die richtigen Gewürze richtig einsetzen. Die Gewürze, die wir unter der Kategorie „intensiv & aromatisch“ versammeln, sind wie gemacht dafür. Sie entführen uns in spannende Länderküchen, sind aber auch in Omas Küche beliebt.
Allgemeine Tipps
Gib den Gewürzen Zeit! Viele der intensiv-aromatischen Gewürze machen sich am besten, wenn sie für lange Zeit mitköcheln dürfen. So verleihen sie würzigen Eintöpfen und Schmorgerichten eine einzigartige Note: Das gilt jedoch nicht für alle hier genannten – wirf am besten einen Blick in die Detailbeschreibungen.
Werde kreativ. Wenn du künftig nicht für einzelne Gewürze in deine Lade greifen möchtest, dann mische deine Lieblinge in einem für dich passenden Verhältnis zusammen und kreiere eine individuelle Gewürzmischung für dein Rezept.
Dosiere behutsam. Alle Gewürze dieser Kategorie haben einen starken Eigengeschmack. Daher empfehlen wir dir, dich an die perfekte Dosierung heranzutasten.
Paprika
Paprika ist in vielen Ländern Europas das absolute Lieblingsgewürz. In Österreich kennt man sogar den Begriff “paprizieren”, also etwas mit Paprikagewürz zu versehen. Eigentlich kommt das Gewürz aus Südamerika und wurde einst als Alternative für Pfeffer angeboten.
Für Paprikapulver gilt die Faustregel: je roter, desto hochwertiger.
Geschmack und Farbstoffe von Paprikapulver lösen sich am besten beim ganz kurzen Rösten in heißem Fett. Aber Achtung: Der hohe Zuckeranteil lässt Paprika rasch anbrennen und bitter werden. Daher schnell von der Herdplatte nehmen, aufgießen oder auch mit einem Schuss Essig abschrecken!
Nachwürzen ist bei Paprika nicht oder nur schwer möglich.
Pfeffer
Der Pfeffer gehört neben dem Salz zur Basisausstattung einer Küche. Und das weltweit.
Pfeffer ist in so vielen Sorten erhältlich und trägt ebenso viele Charaktermerkmale in sich. Der grüne ist am mildesten, der schwarze ist am intensivsten. Trotzdem haben alle Sorten etwas gemein: Sie brauchen Zeit, um ihre stärkste Wirkung zu zeigen. Daher kannst du ihn lange mitgaren.
Du kannst entweder gemahlenen Pfeffer verwenden oder für noch mehr Geschmack ganze Pfefferkörner frisch mahlen. Zum Beispiel direkt aus der Glasverpackung in unserer Mühle. Achtung: Mahle niemals direkt in den Kochtopf – du solltest Gewürze keinem Dampf aussetzen: Unsere Mühlen haben über dem Mühlwerk eine Verschlussklappe, die nicht nur das Aufbewahren erleichtern: Du solltest die Verschlusskappe immer auf der Mühle lassen und in sie “hineinmahlen”.
Knoblauch
Ob frisch oder getrocknet, gerieben, gehackt oder gepresst: Knoblauch ist ein vielseitiger natürlicher Geschmacksverstärker, der herzhaften Gerichten Tiefe und Würze verleiht.
Verwende frischen Knoblauch für ein intensiveres Aroma. Getrockneter Knoblauch lässt sich wesentlich leichter dosieren.
Knoblauch sollte nicht zu stark gebräunt werden, da er dann Bitterstoffe entwickelt. Am besten fügst du frischen Knoblauch erst spät hinzu, damit er seinen Geschmack bewahrt. Getrockneter Knoblauch verträgt eine längere Kochzeit.
KOTÁNYI TIPP: Keine Lust auf Knoblauchatem? Gehackte Petersilie hilft!
Kümmel
Kümmel ist eines der bewährtesten Gewürze in der europäischen Küche und verleiht Gerichten einen markanten Geschmack mit einer erdig-warmen Note. Es ist beliebt in Sauerkraut, Brot, Kartoffelgerichten, klassischem Schweinsbraten und deftigen Eintöpfen.
Um den Geschmack zu intensivieren, solltest du Kümmelsamen vor der Verwendung in einer Pfanne ohne Öl anrösten. Beim Zerbeißen ist der Überraschungsmoment umso größer.
Kümmel kann für lange Zeit mitköcheln, damit das Gericht seinen Geschmack annimmt.
Neugewürz
Neugewürz, auch Piment genannt, vereint die Aromen von Nelken, Zimt und Muskatnuss und verleiht Gerichten eine warme und würzige Note. Es stammt ursprünglich aus der Karibik und besitzt einen unverwechselbaren Geschmack.
Verwende Neugewürz in Fleischgerichten, Marinaden, Backwaren oder sogar in heißen Getränken wie Glühwein.
Auch das Neugewürz kannst du kurz in einer Pfanne anrösten, um sein volles Aroma freizusetzen, bevor du es zu deinen Gerichten hinzufügst.
KOTÁNYI TIPP: Es macht einen riesigen Unterschied, wenn du ganze Körner vor der Weiterverarbeitung zerstößt.
Rosmarin
Rosmarin hat ein intensives, harziges Aroma. Das „nadelig-waldige“ Geschmackserlebnis passt gut zu Fleischgerichten, Kartoffeln, Brot und Saucen.
Verwende Rosmarinzweige zum Braten oder Grillen von Fleisch oder streue getrockneten Rosmarin über Gemüse.
Entferne die Rosmarinzweige vor dem Servieren oder schneide die Blätter fein, um ein angenehmes Esserlebnis zu gewährleisten.
Rosmarin verträgt sich mit nicht vielen Gewürzen – es harmoniert aber perfekt mit Knoblauch, Thymian, Zitronenschale oder Meersalz.
KOTÁNYI TIPP: Rosmarin hat das Potential, richtig lange mitzukochen. Auch lange Garzeiten schaden ihm nicht.
Curcuma
Curcuma, das Gewürz aus der Curcuma-Knolle, bringt nicht nur eine leuchtende Farbe in deine Gerichte, sondern auch eine mild-würzige Geschmacksnote, die wunderbar zu Currys, Reisgerichten, Suppen oder Saucen passt.
Achtung: Da Curcuma stark färbt, sei vorsichtig beim Umgang, um Flecken zu vermeiden. Trage am besten Handschuhe!
Curcuma passt am besten zu Gewürzen wie Chili, Cardamom und Pfeffer, doch es harmoniert auch mit anderen.
KOTÁNYI TIPP: Eine kräftige Prise Curcuma verleiht Eierspeisen einen schönen Geschmack und eine ebenso schöne Farbe.
Thymian
Thymian hat ein duftendes, erdiges Aroma und passt gut zu Suppen, Eintöpfen, Fleisch und Gemüse. Man verbindet ihn gerne mit der südfranzösischen Küche.
Lasse getrockneten Thymian während des Kochens sein volles Potential entfalten. Falls du ganze Thymianzweige verwendest, kannst du sie zu einem Strauß zusammenbinden. Vergiss nicht, die Zweige vor dem Servieren zu entfernen!
Getrockneter Thymian schmeckt wesentlich intensiver als frischer – bedenke das bei der Zubereitung deines Gerichts und verwende ihn sparsamer!
Majoran
Majoran hat einen intensiven, würzigen Geschmack und passt gut zu Braten, Eintöpfen und Kartoffelgerichten. Das getrocknete Kraut gehört seit Generationen zur heimischen wie auch zur mediterranen Küche.
Verwende Majoran in Maßen, da sein Aroma schnell dominieren kann.
Füge getrockneten Majoran gegen Ende der Garzeit hinzu, um sein Aroma zu bewahren.
Oregano
Oregano verbindest du wahrscheinlich sofort mit Pizza, der Klassiker macht aber auch bei Pasta, Tomatengerichten und Salaten eine gute Figur.
Verwende Oregano in getrockneter oder frischer Form, um deinen Gerichten eine würzige und aromatische Note zu verleihen. Die getrocknete Variante hat aber eine wesentlich intensivere Wirkung!
KOTÁNYI TIPP: Gib frischen Oregano erst ganz zum Schluss in dein Gericht. Getrockneter Oregano kann aber gerne eine Viertelstunde mitgaren.
Lorbeerblatt
Lorbeerblätter verleihen Suppen, Eintöpfen und Schmorgerichten eine edelbittere, ätherische Note – kein Wunder, dass früher einmal die Allerbesten damit gekrönt wurden.
Getrocknete Lorbeerblätter solltest du unbedingt vor dem Servieren entfernen, da sie zäh sind. Gib sie am besten vor dem Hinzufügen in ein Tee-Ei, damit das Entfernen leichter gelingt.
Lorbeerblätter setzen während des Kochens allmählich ihren Geschmack frei, daher sollten sie zu Beginn hinzugefügt werden.
KOTÁNYI TIPP: Lorbeer passt gut zu Reis- und Milchprodukten. Wie wäre es denn einmal mit einem Schlummertrunk? Lass dafür ein bis zwei Lorbeerblätter in mit Honig gesüßter Milch ziehen!
Wacholderbeeren
Wacholderbeeren sind das einzige Gewürz, das von einem Nadelbaum stammt, haben ein markantes Aroma mit einer leicht harzigen Note und passen gut zu Wildgerichten, Saucen, Marinaden und Drinks.
Ganze Wacholderbeeren verleihen deinen Gerichten eine tiefe Würze, wenn sie viel Zeit haben, um ihren Geschmack zu entfalten.
Röste Wacholderbeeren leicht an, bevor du sie zu deinen Gerichten hinzufügst, um ihr Aroma zu verstärken.
Auch Wacholderbeeren sollten vor dem Servieren entfernt werden – verwende am besten in ein Tee-Ei und gib nicht mehr als sechs bis acht Beeren auf einmal hinzu.
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