Kreativer Einsatz von nussig-süßen Gewürzen

Wer schon einmal Salzkaramell probiert hat, weiß: Der komplexe Geschmack, der aus der Kombination von süßen und herzhaften Elementen entsteht, ist eine Wohltat für den Gaumen. Besonders in fernöstlichen Länderküchen steht diese Paarung häufig auf der Speisekarte. Warum also nicht damit experimentieren? Hier sind die prominentesten Vertreter, die sich dafür eignen.

Schnell gefragt verbindet man Zimt hauptsächlich mit Apfelstrudel, Grießbrei und Weihnachtskeksen. Dabei ist Zimt ein unglaublich vielfältiges Gewürz, das extrem gut mit anderen Gewürzen harmoniert und damit eine breite Palette von spannenden Geschmäckern ermöglicht. Zimt tut sich gerne mit Ingwer, Muskat, Koriander oder Chili zusammen und spielt in diesen Teams besonders in der orientalischen Küche eine wichtige Rolle.

In Marokko ist Zimt ein gern gesehener Gast in würzigen Eintöpfen, die durch seine warme Note eine einzigartige Tiefe erhalten. Ein Hauch Zimt in einem Lammcurry verleiht dem Gericht eine subtile Exotik. Und türkische Köfte werden mitunter erst durch die Zutat Zimt zu einem Highlight.

Füge Zimt doch einmal Beilagen wie Reis oder gebratenem Gemüse hinzu und gib ihm in Schmortöpfen die Möglichkeit, seine volle Wirkung zu zeigen. Grundsätzlich kannst du bei sämtlichen Fleischgerichten – entweder welchen mit Faschiertem oder mit hohem Saucenanteil – Zimt hinzufügen, um ein völlig neues Geschmackserlebnis zu erzielen.

Auch Vanille ist viel mehr als eine Dessertzutat. Besonders wenn wir über den großen Teich schauen, besitzt Vanille ein viel größeres Einsatzgebiet: In der mexikanischen Küche etwa verleiht sie Schweine- oder Hühnerfleischmarinaden eine angenehme Süße und Tiefe.

Wir empfehlen dir, Vanille in cremige Suppen und herzhafte Eintöpfe zu integrieren: Das feine Gewürz passt besonders gut zu süßlichem Gemüse, wie Karotten, Kürbis oder Linsen und sollte genügend Zeit haben, sich zu entfalten. Auch für Beilagen eignet sie sich gut und macht Reis oder Quinoa zu einem Erlebnis.

Übrigens: Der Wiener Vanillerostbraten hat mit Vanille nichts zu tun, denn statt Vanille ist viel Knoblauch in ihm enthalten. Das liegt daran, dass zur Zeit seiner Erfindung Vanille sehr teuer war und man Knoblauch als „Vanille des kleinen Mannes“ bezeichnete. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Vanille auch bei Braten eine spannende Rolle spielen kann.

Der kräftige Geschmack von Nelken ist nicht nur für Weihnachtsgebäck reserviert. Nelken gehören vor allem zur indischen Küche, dort sind sie ein Grundbestandteil von Gewürzmischungen wie Garam Masala.

Möchtest du spannende Kreationen mit Nelken ausprobieren, dann versuche zum Beispiel, ein paar ganze Nelken in einem Bohneneintopf mitzukochen. Der Geschmack wird dadurch runder und samtiger. Auch in herzhaften Saucen und Suppen sorgen Nelken für eine wärmende Süße.

Der Schlüssel zum kreativen Einsatz von Vanille, Zimt oder Nelken in der herzhaften Küche liegt immer darin, subtile Nuancen zu schaffen, die die Geschmacksnoten der Hauptzutaten ergänzen, ohne sie zu überwältigen. Beginne mit kleinen Mengen und arbeite dich vor, um die perfekte Balance zu finden. Wir sind uns sicher, dass du auf diese Weise etablierten Gerichten eine neue Drehung gibst – und damit deine Gäste überraschst und begeisterst.